Die Briefe
Man stelle sich vor:
Kein Internet,
kein Skype, kein WhatsApp,
kein Twitter, kein Facebook,
keine E-Mail, kein Fax,
kein Handy, ja nicht einmal ein Festnetztelefon…
So war es der Brief, der im 19. Jahrhundert als wichtigstes Kommunikationsmittel außerhalb der direkten Umgebung diente, überbracht von Reitern, per Postkutsche, oder auf dem Seeweg.
Solcherart waren die Bedingungen für Leopoldine von Österreich, wenn sie von Brasilien aus Kontakt halten wollte mit ihrer Familie im Habsburger Reich.
Die durchschnittliche Dauer einer Schiffsreise zwischen Rio de Janeiro und Triest oder Livorno betrug drei Monate.
Es verging also gut und gerne ein halbes Jahr, bis Sie eine Antwort in Händen halten konnte.
Jedoch, viele ihrer Briefe blieben unbeantwortet, schafften es nicht durch die Zensur der portugiesisch-brasilianischen oder habsburgischen Kaiserhöfe, oder sollten schlichtweg aus Staatsräson nicht beantwortet sein.
Zum Glück ist ein großer Teil der Briefe Leopoldines erhalten.
Es sind berührende Zeugnisse einer bewundernswert starken Frau. Keine dreißig Jahre waren ihr gegönnt, doch schaffte sie in ihrem kurzen Leben nahezu beschämend viel, sie wollte in erster Linie dienen und helfen.
Die Historikerin und Schriftstellerin Gloria Kaiser hat die Briefe adaptiert, und für das Projekt Saudade aufbereitet.
Die Schauspielerin Sinikka Schubert hat einige dieser Briefe eingelesen, eingebettet in portugiesische und brasilianische Musik aus dem Soundtrack zum Film.
Hörprobe:
Aufgenommen im
Palais Kuenburg-Langenhof
2.-4. Oktober 2013
Mastering: Wolfgang Steininger
Titelliste
Das Hörbuch wurde in den Räumen der Internationalen Salzburg Association, Palais Kuenburg-Langenhof, Salzburg vom 2. bis 4. Oktober 2013 aufgenommen. Aufnahme, Aufnahmeleitung, Schnitt und Mastering von Wolfgang Steininger. Sprecherin: Sinikka Schubert. Sprache: Deutsch, Lauflänge 48 Minuten.
Nummer | Titel | Dauer |
01 | L. Jorge/W. Pillinger: Fado do Retorno – Gloria Kaiser: Saudade (Text) | 05:44 |
02 | Botschafter Marschall: Den 12. Februar 1817 | 01:31 |
03 | Leopoldine: Den 14. Februar 1817 | 03:02 |
04 | Leopoldine: Den 8. April des Jahres 1817 | 01:12 |
05 | B. Powell/W. Pillinger: Berimbau | 03:01 |
06 | Leopoldine: St. Christoph, den 4. Mai 1818 | 01:42 |
07 | Leopoldine: Den 15. Juni 1819 | 01:02 |
08 | Botschafter Marschall: Den 28. Dezember 1819 | 01:34 |
09 | S. Neukomm: Caprice pour le Pianoforte „O amor Brazileiro“(IR) | 08:01 |
10 | Leopoldine: St. Christoph in Rio de Janeiro, den 10. November 1817 | 01:06 |
11 | Botschafter Marschall: 20. November 1817 | 01:39 |
12 | Botschafter Marschall: Den 20. Jänner 1822 | 01:02 |
13 | Leopoldine: Den 2. September 1822 | 00:32 |
14 | Botschafter Marschall: Am gleichen Tag | 00:58 |
15 | M. de Sá-Carneiro/W. Pillinger: Estátua Falsa (FP) | 03:13 |
16 | Leopoldine: Den 26. Februar 1822 | 00:40 |
17 | Leopoldine: Den 4. März 1824 | 00:50 |
18 | Leopoldine: Den 26. März 1826 | 01:00 |
19 | F. Schubert: Labetrank der Liebe, D 302 (IR) | 03:09 |
20 | Leopoldine: St. Christoph, den 8. Dezember 1826 | 03:15 |
21 | Leopoldine: St. Christoph, den 8. Dezember 1826 | 01:59 |
22 | N. Correia/W. Pillinger: Sete Luas (FP) | 04:14 |
Academia Leopoldina, Musik:
Werner Neugebauer und Fritz Kircher, Violine
Herbert Lindsberger, Viola
Marcus Pouget, Violoncello
Johannes Gasteiger, Kontrabass
Imre Rohmann (IR) und Florian Podgoreanu (FP), Klavier
Julia Schick, Sopran